Beim erneuern von Silikonfugen an Wanne und Dusche habe ich im Laufe der Jahre einige Tricks gelernt, die das Ergebnis signifikant verbessern. Dieser ausführliche Leitfaden zeigt, wie ich in fünf fehlerfreien Schritten vorgehe und worauf es wirklich ankommt.

Werkzeug-Liste – Was ich immer bereitlege

Bevor ich loslege, sorge ich dafür, dass folgende Werkzeuge und Materialien griffbereit liegen:

  • Hochwertige Silikonkartusche (am besten speziell für Sanitärbereiche)

  • Kartuschenpistole

  • Fugenschneider oder scharfes Cuttermesser

  • Fugenglätter oder Silikonglättwerkzeug

  • Malerkrepp oder spezielles Abklebeband

  • Gummihandschuhe

  • Küchenpapier/Tücher

  • Reinigungsalkohol oder Silikonentferner

  • Eimer mit warmem Wasser und etwas Spülmittel

Diese Grundausstattung ist für präzises Arbeiten und ein professionelles Ergebnis unverzichtbar.

Schritt-für-Schritt-Anleitung – So gelingen perfekte Silikonfugen

1. Alte Fuge entfernen & Oberfläche vorbereiten

Mit dem Fugenschneider schneide ich das alte Silikon komplett heraus, sodass keine Rückstände bleiben. Besonders in den Ecken und an der Duschwanne bleibe ich penibel – nur auf sauberem, trockenem Untergrund hält das neue Silikon dauerhaft. Anschließend reinige ich die Fuge mit Reinigungsalkohol, um Fett und Seifenreste zu entfernen. Mindestens eine Stunde lasse ich die Fläche trocknen.

2. Sorgfältig abkleben

Die Abklebetechnik ist mein Garant für gerade Fugenränder. Ich klebe Malerkrepp ca. 2–3 mm neben der geplanten Fuge auf beide Seiten – so verhindere ich, dass überschüssiges Silikon auf Fliesen und Wanne kommt. Wichtig ist, dass das Band fest aufliegt und keine Lücken lässt. An komplizierten Stellen, etwa im Übergang Wand zu Wanne, arbeite ich langsam und überprüfe das Band auf perfekten Sitz.

3. Silikon exakt auftragen

Mit der Kartuschenpistole trage ich gleichmäßig Silikon entlang der abgeklebten Linie auf. Ich achte darauf, die Kartusche mit konstanter Geschwindigkeit zu führen und genug Material einzubringen, damit die Fuge komplett ausgefüllt ist. An Ecken setze ich einen kleinen Extrapunkt, damit keine Undichtigkeiten entstehen.

4. Die Glätt-Technik: Mein Erfolgsrezept

Direkt nach dem Auftrag befeuchte ich den Fugenglätter mit Seifenwasser und ziehe das Werkzeug gleichmäßig über die Fuge. So entsteht eine glatte, leicht vertiefte Oberfläche, in der sich kaum Wasser sammelt. Überschüssiges Silikon entferne ich sofort – und ziehe nach dem Glätten das Malerkrepp in einem Zug ab. Das Wichtigste: Das Silikon muss noch nass sein, sonst reißt die Kante beim Abziehen.

5. Trocknungszeiten richtig beachten

Die Trockenzeit hängt vom Silikon ab: Essigvernetzende Sanitärsilikone brauchen bei normaler Raumfeuchte (ca. 50% Luftfeuchtigkeit, 20 °C) etwa 24 Stunden bis zur kompletten mechanischen Belastbarkeit, Neutralvernetzende etwas länger (bis 36 Stunden). Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto schneller vernetzt das Silikon, aber es empfiehlt sich, in den ersten 24 Stunden direkte Wasserbelastung und Reinigung zu vermeiden. Ich prüfe die Angaben des Herstellers und lüfte den Raum bei Bedarf. Bei kühlem, feuchtem Wetter kann sich die Trockenzeit deutlich verlängern.

Anti-Schimmel-Pflegeplan für langfristige Hygiene

Silikonfugen sind dauerbelastet – deshalb setze ich auf einen Pflegeplan, der Schimmel keine Chance lässt:

  • Nach jedem Duschen entferne ich stehendes Wasser von den Fugen mit einem Tuch.

  • Einmal wöchentlich reinige ich die Fugen mit mildem Spülmittel und einer weichen Bürste.

  • Nach dem Duschen lüfte ich gründlich, bei wenig Luftzirkulation sorgt ein kleiner Ventilator für Abhilfe.

  • Bei ersten Anzeichen von dunklen Punkten verwende ich milden Schimmelentferner (Alternativ: Hausmittel wie verdünnte Essigessenz).

  • Mindestens einmal jährlich kontrolliere ich die Fugen auf Risse – so kann ich frühzeitig reagieren, bevor Feuchte ins Mauerwerk gelangt.

Daten & Fakten – So verhindern Profis Risse und Schimmel

Wussten Sie, dass die Lebensdauer einer ordentlich gepflegten Silikonfuge im Bad 3–8 Jahre beträgt? Die häufigsten Ursachen für Schäden sind ständige Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und aggressive Reinigungsmittel. Aus meiner Erfahrung sind diese Faktoren entscheidend:

  • Temperatur-Wechsel sorgen für Dehnung und Schrumpfung – verwendetes Silikon sollte unbedingt für diesen Einsatzbereich geeignet sein.

  • Fugen in Ecken oder Übergängen sind besonders anfällig für Risse; hier arbeite ich immer mit etwas „Silikon-Reserve“ (leicht dicke Auftragung).

  • Wer Fugen regelmäßig pflegt und Oberflächen trocken hält, vermeidet Schimmel nahezu komplett.

  • Kleine mechanische Belastungen (z. B. scharfe Gegenstände oder dauernde Reibung) können das Material schädigen, daher ist Vorsicht angesagt.

Nächster Schritt: Noch präziser mit Video-Anleitung

Falls du den Ablauf lieber visuell nachvollziehen möchtest, empfehle ich als Ergänzung das Einbetten eines passenden YouTube-Videos direkt unterhalb der Schritt-für-Schritt-Anleitung. So lassen sich Kniffe zur Führung des Fugenglätters oder zum Abkleben der Kanten besonders anschaulich lernen.

Ich hoffe, meine Erfahrungen helfen, Silikonfugen im Badezimmer dauerhaft dicht und schön zu gestalten!

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