Platzsparende Badewannen für kleine Bäder: Sitz-, Eck- & Ofuro-Modelle
Als ich vor ein paar Jahren in eine Wohnung mit einem winzigen Badezimmer gezogen bin, dachte ich zunächst, ein bequemes Bad sei schlichtweg unmöglich. Die klassische, ausladende Wanne war ein Traum, aber ebenso klar war: Irgendwie muss ein Kompromiss her. Ich wollte weder auf Komfort noch auf meinen Ritualen verzichten – und so begann meine Reise durch die Welt der platzsparenden Badewannen. Heute weiß ich, wie vielfältig das Angebot ist – von Sitzbadewannen über clevere Ecklösungen bis zum kompakten Ofuro im japanischen Stil. In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen, Fakten und Praxistipps für alle, die sich über eine kompakte Wannenlösung informieren wollen.
Sitzbadewanne – Klein, praktisch, überraschend bequem
Meine erste Begegnung mit einer Sitzbadewanne hatte ich auf einer Hausmesse. Die Bedenken waren groß: Wie bequem kann etwas sein, das aussieht wie ein übergroßes Fußbad? Tatsächlich bieten Sitzbadewannen erstaunlich viel Komfort auf minimaler Fläche. Typische Maße liegen bei 100 bis 130 cm Länge, 65 bis 70 cm Breite und etwa 60 bis 80 cm Höhe. Das Füllvolumen beträgt meist zwischen 120 und 180 Litern. Für ältere Menschen oder alle, die nach einer barrierearmen Lösung suchen, gibt es Modelle mit Tür und Sitzfläche. Im Alltag überzeugt die platzsparende Form: Die Wanne benötigt etwa die Hälfte der Fläche einer klassischen Badewanne und lässt sich auch in schmale Nischen oder neben eine Waschmaschine integrieren.
Was mir gefällt: Sitzbadewannen erlauben trotz gedrängtem Grundriss ein echtes Vollbad, weil man aufrecht sitzt und das Wasser bis zur Schulter reicht. Die Reinigung geht schnell, und die Füllmenge reduziert den Energieverbrauch. Andererseits vermisse ich ab und zu das Ausstrecken – wer gerne liegt und entspannt, könnte sich eingeengt fühlen. Ein Beispiel aus meinem Freundeskreis: In einer Mini-Wohnung in Berlin wurde eine 120 cm lange Sitzwanne entlang der kurzen Wand eingebaut; Rückwand und Seiten sind mit wasserfesten Paneelen verkleidet – so blieb genug Platz für Dusche und Waschbecken. Die Einbausituation erinnert an einen schmalen Kasten mit hochgezogenen, steilen Wänden. Innerhalb von drei Wochen lieferbar, lagen die Preise für das einfacher gehaltene Modell bei rund 350 bis 600 Euro.
Mein Tipp: Vor dem Kauf unbedingt probesitzen – viele Anbieter zeigen Muster auf Messen! Wer kann, wählt eine Sitzbadewanne mit integriertem Ablass und Überlauf auf griffhöhe, das macht den Alltag deutlich angenehmer.
Eckbadewanne – Clevere Raumnutzung im Winkel
Als ich mich weiter informierte, stieß ich bald auf Eckbadewannen. Sie sind speziell für die Ecke eines Raumes konzipiert und nutzen dadurch Flächen, die sonst oft verschenkt werden. Typische Maße bewegen sich zwischen 120 und 140 cm Seitenlänge, oft mit einer Tiefe von 43 bis 55 cm. Die Füllmenge variiert – meist zwischen 140 und 220 Litern, ganz abhängig von der Breite und Form der Innenmulde. Besonders spannend sind asymmetrische Modelle: Hier verlängert sich eine Seite, sodass man trotz beschränktem Platz die Beine ausstrecken kann.
In der Praxis heißt das: Die Wanne sitzt diagonal im Raum, die lange Rückseite schließt meist bündig am Fenster oder der Tür ab. Die schräge Front fördert den Einstieg und spart Platz vor der Wanne – ideal, wenn der Grundriss ohnehin verwinkelt ist. Ich habe bei Bekannten gesehen, wie eine 135 cm-Eckwanne unter einem Dachfenster eingebaut wurde: Nach innen hin blieb noch genug Raum für einen schmalen Hochschrank, über der Wanne wurde eine Glasablage für Kosmetik installiert. Die Lieferzeiten schwanken je nach Design und Materialien, oft zwischen zwei und sechs Wochen. Die Preise reichen von etwa 500 Euro für ein Basismodell bis zu 1.400 Euro für exklusive Acryl-Ausführungen mit Whirlfunktion.
Was ich besonders schätze: Die Ecke bringt mehr Raumgefühl, das Sitzen ist bequemer und, je nach Modell, kann sogar eine zweite Person halbwegs gemütlich mitbaden. Nachteil: Das Reinigen der Ecke verlangt etwas mehr Aufwand; außerdem benötigt der Einbau oft maßgeschneiderte Verkleidungen, besonders bei schiefen Wänden.
Mein Praxistipp: Legen Sie den Grundriss zunächst mit einem Maßband und Kreppband am Boden aus – so wird schnell klar, wo am meisten Bewegungsfreiheit bleibt und wie sich Türen oder Fenster auf die Einbausituation auswirken.
Ofuro – Das kompakte japanische Badeerlebnis
Mein Lieblingsmodell ist das Ofuro – eine japanische Wanne, die auf kleinem Raum maximale Entspannung bietet. Die Ofuro zeichnet sich durch ihre Tiefe aus: Mit Höhen von 70 bis 90 cm und einer Länge ab etwa 90 bis 130 cm ist sie eher ein „Badfass“ als eine klassische Wanne. Die Breite liegt meist zwischen 65 und 80 cm. Das Füllvolumen ist erstaunlich hoch – oft 300 Liter und mehr, denn die Wanne wird bis zur Schulterhöhe gefüllt.
Mich begeistern die Ofuro-Modelle, weil sie ein besonderes Ritual schaffen: Das heiße, tiefe Wasser lädt dazu ein, sich aufrecht hinzusetzen und völlig einzutauchen. Wer wenig Platz hat und auf Wellness steht, kommt hier auf seine Kosten. Die Einbausituation ist oft simpel: Eine Ofuro kann freistehend in eine Raumecke oder Nische platziert werden, einige Varianten sind aus Holz und schaffen sofort asiatisches Flair. Ein schönes Beispiel kenne ich aus einer Tiny-House-Community: Dort wurde ein 100 cm langer Ofuro in eine Bodennische eingelassen, rundherum mit Mosaikfliesen gestaltet, sodass das Mini-Bad wie ein Spa wirkt.
Preislich liegen die Ofuro-Wannen zwischen 700 und 2.400 Euro, je nach Material (Holz, Acryl, Stahl) und Ausstattung. Durch die Sonderform kann die Lieferzeit drei bis acht Wochen betragen. Nachteil im Alltag: Die große Wassermenge verlangt nach einem leistungsstarken Warmwasserspeicher und ist nichts für Sparsame – auch das Aussteigen erfordert etwas Geschick, da die Wannen tief und steil sind.
Mein Tipp: Überlegen Sie vor dem Einbau, wie Sie die Wanne füllen und leeren möchten – Ofuro-Modelle vertragen es, auch mal außen zu stehen, allerdings muss der Untergrund absolut eben und belastbar sein.
User-Stories aus Tiny-Bathrooms
Was mir immer wieder Mut macht, sind die Erfahrungen anderer. Anna zum Beispiel: Sie lebt mit ihrem Sohn in einer 37-Quadratmeter-Wohnung und hat – entgegen der Meinung vieler Fachhandwerker – eine 120 cm-Sitzbadewanne längs eingebaut. Die Trennwand dazwischen wurde als Stauraum genutzt. Obwohl das Bad nur 1,80 Meter breit ist, blieb ein komfortabler Bewegungsraum – Anna schwört inzwischen auf ihr tägliches Sitzbad.
Auch Markus, der Schreiner aus der Vorstadt, hat sich für eine Ecke entschieden: Er setzte eine Acryl-Eckwanne von 130 cm in das verwinkelte Bad unter das Fenster. Die restliche Ecke nutzt er als Trockenplatz für Handtücher – und ist überrascht, wie sehr die Ecke hilft, den Raum optisch zu öffnen.
Ein weiterer Nutzerbericht stammt aus einer Tiny-House-Gruppe: Maria installierte eine Holz-Ofuro direkt neben die Eingangstür ihres Mini-Bades. Der besondere Clou: Ein Podest mit Einstiegshilfe und eine tropenholzverkleidete Wand bringen Spa-Feeling auf fünf Quadratmeter.
Meine Empfehlung für kompakte Badewannen
Meine Erfahrung zeigt: Kleine Bäder sind kein Ausschlusskriterium für entspannende Vollbäder, wenn die Wanne klug gewählt und eingebaut wird.
-
Wer einfach „ab und zu“ baden möchte und Wert auf Flächeneffizienz legt, wird mit einer Sitzbadewanne glücklich. Sie ist günstig, schnell eingebaut und verbraucht wenig Wasser.
-
Sind verwinkelte Grundrisse vorhanden oder soll der Raum geöffnet werden, sind Eckbadewannen eine ideale Lösung für mehr Flexibilität und Komfort.
-
Für Wellness-Liebhaber, die ein Ritual suchen und den größeren Wasserbedarf nicht scheuen, empfiehlt sich die Ofuro – vorausgesetzt, das Bad bietet ausreichend Bodenbelastbarkeit und die Technik stimmt.
Aus einer Mischung aus Objektivität und persönlicher Erfahrung kann ich sagen: Am Ende entscheidet das eigene Bad, die Wünsche und ein bisschen Mut zur Sonderlösung darüber, welche Wanne die richtige ist. Und mit guter Planung – manchmal sogar einer improvisierten Skizze mit Handtuch und Maßband – wird jedes noch so kleine Bad zur Wohlfühloase.





Hallo, mein Name ist Stephan. Ich blogge hier rund um das Thema Badewanne und freue mich über regen Austausch. Willkommen im wohl größten Fachblog zum Thema Badewanne.
Leave a Comment