Oma und Opa in der Badewanne zu zweit

Viele Menschen schätzen ein Wannenbad und möchten auch im höheren Alter nicht darauf verzichten. Allerdings nehmen in diesem Zuge oftmals auch Bewegungseinschränkungen zu, die das sichere Ein- und Aussteigen aus der Badewanne erschweren. Wie gut, dass es Hilfsmittel gibt, die einen dabei unterstützen und die das Baden weiterhin ermöglichen.  

Warum sollte man die Gefahren beim Ein- und Aussteigen nicht unterschätzen?

Ähnlich wie bei der Nutzung der Treppe steigt das Sturzrisiko, wenn man die Stufen beziehungsweise den Badewannenrand nicht richtig nehmen kann. Kommt es dann zum Stolpern oder Hängenbleiben und anschließend zum unkontrollierten Fallen, kann dies mit einem erheblichen Verletzungsrisiko verbunden sein. Zudem kann die Tatsache, dass die Badewanne und der sie umgebende Bereich oft feucht bis nass sind, im Hinblick aufs potenzielle Ausrutschen gefährlich sein. Umso wichtiger ist es, dass der Ein- und Aussteige-Prozess möglichst sicher und koordiniert abläuft. Zumal Unsicherheit dazu beiträgt, dass man sich nicht mehr traut. Dies wäre jedoch im Hinblick auf die noch bestehende Mobilität und Selbstständigkeit nachteilig. Badewanneneinstiegshilfen sollten also genauso wie ein Treppenlift dazu anregen, noch möglichst viele Dinge eigenständig anzugehen – aber eben auf eine sichere Weise.

 

Welche Möglichkeiten gibt es?

Badewanne mit Einstieg oder Tür

Der Einstieg bei einer Wanne mit Einstieg besteht meist aus einer u-förmigen Einbuchtung. Diese ist zwar mit einer noch etwa 25 Zentimeter hohen Schwelle verbunden, die noch eigenständig und sicher überwunden werden muss. Gleichzeitig spielt die restliche Badewannenkante und ihre Höhe keine Rolle mehr. Durch die Art der Konstruktion ist es aber so, dass die Wanne nicht mehr komplett befüllbar ist – sie ist daher eher als Dusche verwendbar.

Anders sieht es bei der Wanne mit Tür aus. Zwar ist auch hier mit einer ungefähr entsprechend hohen Schwelle zu rechnen. Durch den komplett wasserdichten Abschluss der Tür ist nach dem Betreten und Platz-Nehmen in der Wanne aber auch das Nehmen eines Vollbads möglich.

Badewannenlift

In diesem Bereich lassen sich mehrere Typen unterscheiden:

  • Der klassische Badewannenlift. Bei ihm handelt es sich um ein Gestell mit Hebeeinrichtung, das sich aus Sitz und Rückenlehne zusammensetzt. Dieses wird auf einer in der Wanne befindlichen Bodenplatte fixiert und per Fernbedienung auf Wannenrandhöhe hochgefahren. Danach braucht die Person mit Badewunsch nur noch auf dem Lift Platz zu nehmen und kann zum Baden heruntergelassen werden. Die Vorteile bei dieser Variante liegen im eigenständigen Nehmen eines Vollbads und in der muskelkraftfreien Bedienung. Allerdings muss ein solcher Lift in der Regel vom Fachhändler installiert werden; genug Platz im Bad ebenfalls vorausgesetzt.

  • Das Badekissen. Es ermöglicht ebenfalls das Neben eines Vollbads, wenn man den damit verbundenen gesundheitlichen Mehrwert in Anspruch nehmen möchte. Dieses Liftsystem wird nicht fest montiert, sondern ist dank seiner Anbringung mit Haftsaugern an der Wanne flexibel und transportierbar. Allerdings ist es recht teuer und setzt eine helfende Person voraus. Es funktioniert mithilfe eines an das Stromnetz angeschlossenen oder per Akku betriebenen Kompressors. Sobald es komplett aufgepumpt wurde, kann die Person mit Badewunsch Platz nehmen. Das Ablassen von Luft senkt sie dann je nach gewünschter Höhe unterschiedlich tief ins Wasser ab.

  • Tuch-Lifter. Bei ihm handelt es sich um ein Tragetuch, das zwischen den seitlichen Wannenrändern gespannt wird. Meist befestigt man es auch noch am Boden beziehungsweise am vorderen Wannenende. Auch dieses Badewannen-Liftsystem ist leicht montier- und transportierbar, kommt ohne weitere Hilfspersonen aus und macht ein Vollbad möglich. Dennoch ist auch hier mit höheren Kosten zu rechnen – und seine Sicherheit muss durch zusätzliche Haltegriffe verstärkt werden. Das Tragetuch steht mit einer an der Wand angebrachten Steuerungs- und Antriebseinheit in Verbindung, die durch die Verkürzung und Verlängerung des Bandes zu einer höheren oder tieferen Position der badenden Person in der Wanne führt. Nach dem Bad rollt die Steuerungseinheit das Band dann komplett und platzsparend auf.

Badebrett mit Drehsitz

Ein Badebrett mit Drehsitz ist ideal für Seniorinnen und Senioren, die nicht mehr gut tief in ihrer Wanne sitzen, diese aber auch eigentlich eher zum unkomplizierten Duschen im Sitzen nutzen möchten. Es ist badewannenschonend und rutschsicher und lässt sich sehr leicht installieren und wieder abnehmen. Um es in Anspruch zu nehmen, braucht man lediglich den Sitz an den Badewannenrand zu ziehen, sich zu setzen, die Beine in die Wanne zu drehen und den Sitz festzustellen. Schon kann die Duschzeit beginnen.

Zusätzliche Hilfsmittel für den leichteren Badewannen-Ein- und -Ausstieg

Sicherlich ist es in Bezug auf das Badezimmer hilfreich, wenn man schon im Vorfeld auf den Einbau eines trittsicheren Bodenbelags achtet. Dennoch ist die Badewanne selbst aufgrund des Wassers und ihres Materials etwas rutschig. Ähnliches gilt oftmals auch für sie umgebende Bereiche. Deswegen bietet es sich an, weitere Hilfsmittel zu installieren oder zumindest zu nutzen.

  • Eine rutschfeste Einlage für die Wanne erklärt sich dabei von selbst.
  • Für Personen, die noch recht gelenkig sind, können mit rutschfesten Materialien bezogene und kippsicher aufgestellte Trittstufen auch schon eine sinnvolle und anfangs ausreichende Hilfe darstellen.
  •  Ähnliches trifft auf direkt am Wannenrand montierbare und teilweise höhenverstellbare Badewannenhaltegriffe zu. Sie ermöglichen ein trittsicheres Ein- und Aussteigen in fast aufrechter Position.
  • Und natürlich existieren auch Handläufe, Haltestangen und Griffe für die Wände, die durch ihre Saugfunktion immer wieder neu anpassbar sind. Bei ihnen sorgen ein runder Durchschnitt und Kantenfreiheit für eine gute Griffigkeit. Und auch die Sicherheitsanzeige, die darauf hinweist, ob die Haltekraft ausreicht, trägt zur komfortablen Nutzung bei.

 

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