
Baden mit gutem Gewissen
Ich liebe ein entspannendes Bad nach einem langen Tag – besonders in der kalten Jahreszeit ist mir mein Wohlfühlritual heilig. Doch spätestens, als die Energiepreise spürbar anzogen, habe ich mein Badezimmer kritisch geprüft: Wie viel Wasser fließt wirklich ins Vergnügen? Und wie viel Energie wird für ein paar Minuten Komfort geopfert? Ich wollte wissen, wie es besser geht – und habe neun wirksame Hebel gefunden, mit denen sich sofort und ohne Komfortverlust Wasser und Energie sparen lassen.
Hebel 1: Die Fülltiefe macht den Unterschied
Früher habe ich meine Badewanne immer bis zum Rand gefüllt. Erst später wurde mir bewusst: Schon fünf Zentimeter weniger Füllhöhe sparen bei einer typischen 150-Liter-Wanne rund 20 Liter pro Bad. Rechne ich das auf 50 Bäder im Jahr hoch, ergeben sich 1.000 Liter Ersparnis – das ist nicht nur gut für den Geldbeutel und die Umwelt, sondern auch für das eigene Bewusstsein. Das Wohlfühlgefühl bleibt gleich, denn mit der richtigen Sitzposition reicht das Wasser oft trotzdem bis zur Schulter.
Hebel 2: Temperatur-Optimum statt Hitzeschlacht
In meinen ersten Jahren als Badliebhaber lag die Temperatur oft bei über 40 °C. Inzwischen weiß ich: 36–38 °C sind optimal fürs Wohlbefinden und sparen bei jedem Bad Energie. Pro Grad weniger sinkt der Energiebedarf spürbar. Ein Beispiel: Um 150 Liter Wasser von 10 auf 40 °C zu erhitzen, benötige ich rund 5,2 kWh. Senke ich die Temperatur um drei Grad, spare ich 0,39 kWh – das summiert sich übers Jahr gewaltig. Ich bin inzwischen viel entspannter, wenn das Wasser nicht überhitzt.
Hebel 3: Wannenvolumen – klein, aber fein
Mein voriger Wohnungswechsel brachte eine kompakte Badewanne mit sich. Statt 180 Litern fasste sie nur 140 Liter – und das hat im Alltag einen großen Unterschied gemacht. Pro Bad spare ich 40 Liter Wasser und die entsprechende Energiemenge. Wer wie ich eine neue Wanne plant oder umbaut, sollte gezielt auf das Volumen achten. Es muss nicht immer die XXL-Wanne sein – oft reicht eine kleinere Variante für maximalen Komfort.
Hebel 4: Wärmeverluste aktiv begrenzen
Ich habe festgestellt, dass viel Energie beim Baden buchstäblich „verpufft“. Wird die Wanne vor dem Baden mit warmem Wasser ausgespült, kühlt das Wasser langsamer ab. Auch Thermo-Badedecken oder spezielle Isolierfolien halten die Wärme länger im Wasser. Mein Experiment: Mit einer simplen Badedecke konnte ich das Badewasser über 15 Minuten hinweg um knapp 2 °C wärmer halten – das hieß für mich weniger Nachheizen und ein längeres Badeerlebnis.
Hebel 5: Smarte Accessoires für den Alltag
Kleine Investitionen machen einen großen Unterschied. Mein Favorit ist der Stöpsel mit integriertem Zeitmesser, der mich frühzeitig ans Aussteigen erinnert. Durchflussbegrenzer am Badewannenhahn senken den Wasserdurchfluss auf 12 statt 15 Liter pro Minute, ohne Komfortverlust. Ich habe das ausprobiert und pro Bad spürbar weniger verbraucht. Wer mit solchen Gadgets arbeitet, gewöhnt sich leicht an ein neues Spargefühl – automatisiert und stressfrei.
Hebel 6: Effiziente Warmwasserbereitung nutzen
Ich hatte lange einen klassischen Boiler im Einsatz – der hält Wasser ständig warm und verursacht Bereitschaftsverluste. Der Umstieg auf einen modernen elektronischen Durchlauferhitzer (im Altbau) hat den Unterschied gebracht: Das Wasser wird nur erhitzt, wenn ich es wirklich brauche. Ich habe bemerkt, dass ich pro Jahr rund 300 kWh weniger verbrauche. Wer die Chance hat, auf Wärmepumpe umzusteigen, kann langfristig weiter sparen – bei mir hätte das die Energiekosten auf unter 1 kWh je Bad gesenkt.
Hebel 7: Gewohnheiten ändern – Weniger ist mehr
Früher habe ich fast jeden zweiten Abend gebadet. Heute gönne ich mir mein Vollbad bewusst ein- bis zweimal pro Woche – und genieße es umso mehr. Statt Gewohnheit ist das Baden wieder ein Ritual geworden. Meine Wasser- und Energiekosten sind dadurch direkt und spürbar um über 50 % gesunken, und ich glaube, das bewusste Genießen ist ohnehin wertvoller als Routinen.
Hebel 8: Kurzes Duschen als Alternative
Ich war überrascht, wie viel Wasser eine schnelle Dusche spart. Anstatt jeden Abend zu baden, dusche ich jetzt öfter kurz – drei bis fünf Minuten reichen völlig aus. Eine Dusche mit Sparduschkopf braucht rund 60–70 Liter, ein Vollbad mindestens 120 Liter. Summiere ich das auf den Monat, spare ich allein durch Duschen statt Baden über 800 Liter Wasser und einiges an Energie. Mein Komfort bleibt, meine Kosten sinken spürbar.
Hebel 9: Kombinieren und variieren – Der Mix macht’s
Absoluter Gewinn ist für mich der bewusste Wechsel: Abwechselnd duschen, selten und gezielt baden, beim Baden auf die Füllhöhe und Temperatur achten, Accessoires und moderne Technik nutzen. Das Zusammenspiel bringt die größten Einsparungen, ohne dass ich auf mein Badeerlebnis verzichten muss.
Mein persönlich größter Hebel
Nach allen Experimenten hat für mich das Thema Gewohnheiten die größte Wirkung gebracht. Seltener, aber bewusster baden – und dabei konsequent auf Wassertiefe, smarte Technik und die richtige Temperatur achten. Zusammen ergibt all das eine spürbare Reduktion von Wasser- und Energiekosten, mehr Wohlbefinden und ein gutes Gewissen beim nächsten Bad. Wer mindestens einen dieser Hebel ausprobiert, merkt den Unterschied sofort – und kann trotzdem den Komfort in der eigenen Badewanne voll auskosten.
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